Klares Nein zur Förderklassen-Initiative: SP setzt sich für eine integrative Schule mit Zukunft ein
Mit der Annahme des neuen Volksschulgesetzes im Jahr 2005 hat sich die Stimmbevölkerung im Kanton Zürich klar gegen die Separierung im Schulunterricht und für eine integrative Schulbildung ausgesprochen. Von diesem System profitiert die grosse Mehrheit der Schulkinder.
Die SP steht deshalb auch nach wie vor hinter der integrativen Schule und lehnt gemeinsam mit Lehrer:innen-, Sonderpädagogik- und Elternverbänden sowie den Schulleiter:innen und Schulpräsidien die Förderklassen-Initiative entschieden ab. «Wir wollen keinen Rückschritt in ein Zwei-Klassen-System, in dem Kinder mit Lernschwächen oder Verhaltensproblemen einfach aussortiert werden», so Primarlehrerin und SP-Kantonsrätin Carmen Marty.
Integration statt Separation: Eine Schule für alle
Bereits heute haben die Gemeinden die Möglichkeit, bei Bedarf spezielle Klassen anzubieten. Ein Zwang zur Einführung von Förderklassen in jeder Gemeinde würde die Entscheidungsfreiheit der Gemeinden einschränken und jene Gemeinden übersteuern, die sich bewusst gegen Förderklassen und für integrative Unterrichtsformen entschieden haben.
Zudem stellt die Initiative eine Bedrohung für die Chancengerechtigkeit dar. Durch die verpflichtende Einführung von Förderklassen würde die Ausgrenzung und Stigmatisierung von Kindern und Jugendlichen gefördert, anstatt alle Schüler:innen in eine inklusive (Schul-)Gesellschaft zu integrieren. Dabei kann eine inklusive Gesellschaft nur dann gelingen, wenn Integration von Anfang an – also auch in der Schule – vorgelebt wird.
Mehr Ressourcen statt Separation: Für eine nachhaltige Stärkung der Schulen
Dass Integration anspruchsvoll ist, steht dabei ausser Frage – auch in der Schule. Unter den heutigen Bedingungen erleben nicht zuletzt zahlreiche Lehrpersonen die inklusive Förderung als hürdenreich und die resultierende Unterrichtssituation als unbefriedigend. Dem schaffen Förderklassen, wie sie die Initiative vorschlägt, aber keinerlei Abhilfe. Damit die Schulen und insbesondere die Lehrpersonen und ihre Schüler:innen die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen können, braucht es im Gegenteil mehr Ressourcen für die integrativen Massnahmen sowie rasch umsetzbare und niederschwellige Handlungsoptionen wie z.B. die im Gegenvorschlag enthaltenen erweiterten Lernräume.
Dass der Gegenvorschlag die gesetzlichen Grundlagen für erweiterte Lernräume schafft, ist deshalb grundsätzlich positiv. Damit würde auch das bereits an einigen Orten praktizierte Schulinselmodell im Gesetz verankert. Das Ganze steht und fällt jedoch damit, dass auch die nötigen Ressourcen für eine flächendeckende Einführung bereitgestellt werden. Das ist das Mindeste, was wir unseren Schulen, Lehrpersonen und Kindern schulden.